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Wanderritt Tag 3: Ponys sind keine Fleischfresser!

Irgendetwas fehlte… hm. Aber sicher waren wir einfach noch unmunter. Schlaftrunken aus der Ferienwohnung stolpernd (auf der Suche nach Frühstück und auf dem Weg zu den Ponys) fiel eine ungerade Anzahl von Schuhen auf. Der besseren Belüftung meiner Füße wegen trug Donna netterweise seit zwei Tagen jeweils rechts und links einen Jesuslatsch von mir spazieren (sie waren das leichteste aus meinem Schuhschrank, was ich meinen Pony zumuten wollte). Nun war es derer nur noch einer. Hm. Wer hatte dies zu verantworten? Kurze Nachfrage bei den Hofbesitzern… „Na, Adele (die Jack-Russelin) war das nicht … WENN… dann Manni (der große, furchteinflössende, aber eigentlich freundliche Hofhund, der mit dem Namen seines Züchters gesegnet ist).“ Sogar das Jagd- und Versteckgebiet von Manni konnte schnell eingegrenzt werden… Nun, den Rest können wir abkürzen: eine unterhaltsame Hofhundnacht und einen Zehensteg später sollte der Latsch unser „Gastgeschenk“ werden… :-)

Für's Foto "nachgestellt" :-)

Für’s Foto „nachgestellt“ :-)

Gestärkt durch ein leckeres Frühstück und einige Hof- wie Muligeschichten später durften wir noch Vertreter dieser freundlichen Spezies von der Weide holen. Nun wurde es aber mal wieder Zeit zum Aufbruch. Das Satteln wurde einmal mehr beschleunigt: Donna und Panino teilten sich den Anbinder, welcher Ausblick auf Mulivorbereitung für den Tag bot – die freundlichen Gesellen wurden frisiert und angeschirrt, eine Kremserfahrt mit Kundschaft stand an. Faszinierter Blick der Pferde, aber etwas weniger Aufregung als bei dem Eselhengst gestern. Hätte eine Popcorntüte neben Donna gestanden – das Fressen hätte sie ausnahmsweise mal vergessen…

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Recht bald nach Aufbruch passierten wir die Helenenkapelle in Lychen. Ich konnte es nicht lassen, einmal den Pflasterweg zur Kapellentür hinaufzureiten, diese stand offen. Als ich bereits vor mich hin schwadronierte, dass vielleicht gleich eine Trauung anstehen würde (Blumenschmuck an den Bänken), bog der verstörte Küster um die Ecke, aufgeschreckt vom Hufgeklapper. Er ließ sich zum Gruppenfoto überreden und desweiteren hatten die Eheleute bereits gestern (beide) „ja“ gesagt. Und weiter gings es in den Wald… Eigentlich sollte zu der Kapelle noch ein schmissiges Bibelzitat hinzu (gut, bisschen aufgesetzt…), aber irgendwie stockte die Recherche und ich fand verschiedene Pilgerwege in Brandenburg… wäre ja mal attraktiv, sowas als alleinreisender Reiter mit Ponys zu bereiten – oder?

No hoof, no horse… No socks, no shoes.

Ich dachte, dass ich schon vorausschauend mit überflüssigen Dingen präpariert war, aber Susanne toppte dies – nur dass die Dinge sich dann als sinnvoll erweisen sollten. Paninos Ballerinas scheuerten an einer kleinen wunden Stelle oberhalb des Kronrandes – nach zwei Tagen in Hufschuhen „unten ohne“ weiterzureiten kam nicht in Frage. Ich habe ja mal nicht weiter gefragt was Susanne alles noch so beiführte… jedenfalls zauberte sie plötzlich einen laufmaschendurchlöcherten Damenstrumpf aus der Satteltasche und flugs über Paninos Huf. Zügig gings… ob die beiden öfter mal so durch die Kante reiten…? Nun, alles muss man ja nun auch nicht voneinander wissen… Ich hab da mal nich‘ weiter nachgefragt…

Den Herren der Schöpfung untersagt man ja immer das Tragen von Strüpfen in Trekkingsocken (ja, auch wenn es morgens kalt ist…) – für Warmblüter scheint diese Regel nicht anwendbar. Stylischer hätte ich die hautfarbene Fassung gefunden, aber unterwegs muss man wohl Abstriche machen. Wir trafen dann auch keine attraktiven Stuten mehr am Wegesrand…

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Unterwegs

Unser Weg des dritten Tages führte wieder durch Wälder, aber auch über beeindruckende, seicht hügelige Wiesen – ideale Galoppstrecken! In Küstrinchen angekommen umrundeten wir den nächsten Dorfanger inklusive Kirche. Da sich hier der Seezugang nicht fand, trösteten wir uns mit Videomitschnitten, welche einen flotten Galopp des Mitreiters zeigten (nein, diese habe ich noch nicht geuploadet). Neben der badenden Donna hatte ich einen dicken Wunsch an den Wanderritt: ich wollte ein Foto, wo Donna und ich auf uckermärkische Schafe starren (in Anlehnung an diesen Filmtitel, hatte mir immer schon gefallen).

Ponys, die auf Schafe starren.

Ponys, die auf Schafe starren.

 

Diese Möglichkeit tat sich sehr plötzlich und auf dem gesamten Ritt einmalig auf: in völliger Einöde, mitten auf seicht ineinander verlaufenden Wiesen, fand sich ein großes Schafsgatter mit sicher rund hundert Tieren in allen Grauschattierungen. Das war ein Krach! Erst recht, als unser tapferer Hütehund kurz nach dem Rechten sehen wollte… die Herde wich in einer Linie zurück, als hätte jemand das Maschinengewehr gezogen. Der schlaue Hund hielt inne und alle blieben auf ihren Plätzen – und glotzten weiter verdutzt. Siehe links: das Bild habe ich bekommen! :-)

 

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Pony, geh zur Mühle!

Da dies heute der Post der Filmverweise zu sein scheint, machen wir mal mit unserer schönsten Wanderrittpause weiter. Allerdings fand diese nicht im Koselbruch in der schwarzen Mühle statt, sondern in der Kolbatzer Mühle.  Auf deren Webseite ist zu lesen:

Es ist ein Ort von Sagen und Schmugglergeschichten,
da die Mühle genau an der Grenze zu Mecklenburg steht.
Die Landesgrenze verläuft mitten durch das Wohnhaus
von Familie Schmidt, daher waren bis 2013, so paradox es
klingt, zwei Schornsteinfeger nötig, einer aus Brandenburg
für den Ofen in der Küche und einer aus Mecklenburg für
den Kachelofen im Wohnzimmer.

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Unsere Pferde tingelten gemütlich zwischen Volleyballnetz und Spielplatzzubehör herum und suchten die besten Halme, während wir uns über Eis (Vorspeise), Würstchen und Bier (Hauptspeise) und Kuchen (Nachtisch, mjam, muss noch das Rezept erfragen!) hermachten. Danke an den netten Gastgeber Holger Schmidt, dass wir mit den Huftieren verweilen durften (ist ja nicht selbstverständlich auf „gutem“ Rasen!) und Grüße an Lena, welche sich zwischenzeitlich mit den Pferden und Jafar anfreundete! Etwas bierselig (was das Ritttempo beeinflusste) stiebten wir schließlich die letzten Kilometer auf unser Tagesziel Mechow (mit langem E!) zu. Hier sollten wir heute auf dem Buchenhof verweilen. Die Ponys erhielten eine eigene große Weide für die Nacht und wir ein leckeres Abendessen in der Sonne.

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Schon bei einbrechender Dunkelheit ging es zum Waschsee, wo alle noch ins Wasser tauchten, dass es sich tatsächlich gewaschen hatte… Nachdem ich mich quiekend an das blanke Pferd mit Trekkinghose am Hintern gewöhnt hatte, fing Donna an immer tiefere Volten im flachen Wasser zu ziehen… Das Ende vom Bade war, dass meine Schuhe noch am Folgetag bei Ankunft im heimischen Stall pitschnass waren. Aber das Pony hat gebadet, Wanderittziel II erreicht!

Gute Nacht!

Schäden des Tages:

* Lederschuh, als Kauknochen zweckentfremdet
* seewassergetränkte Trekkingschuhe
* zerrissenes Halfter in der Pause (wenngleich an der Sollbruchstelle)

Erkenntnisse des Tages:

*  Lege Schuhe hundesicher ab!
* Lege dein Schuhwerk ab, bevor Du mit Ponys Wasserstellen betrittst!
* Damenstrümpfe sind gut gegen alles.

 

 

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